Veteranen Turnverband  

Luzern Ob- und Nidwalden

 

Reise 2015 - Böhmerwald

  

 

 

Unter der bewährten Reiseleitung von Silvia Grossenbacher und Karl Tschuppert genossen die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Veteranenreise abwechslungsreiche Tage in Tschechien. Wieder mit dabei war auch Roger Durer, der erfahrene Chauffeur von Gössi-Reisen.

 

Pünktlich konnte Roger am Sonntag, 20. September 2015, nach dem Zulad an verschiedenen Einsteigeorten die Reise ins rund 650 km entfernte

Pilsen

starten. Nach einem Kaffeehalt im St. Galler Rheintal, der Mittagspause auf einer Raststätte und dem kurzen Aufenthalt an der Grenze zu Tschechien erreichten wir im späteren Nachmittag unser Hotel in Pilsen. Zum Auskundschaften der Hotel-Umgebung blieb nach dem Zimmerbezug und vor dem Nachtessen noch kurz Zeit. Dank einer geschlossenen Hotelbar kamen in der ersten Nacht alle zu genügend Schlaf.

 

Die Aufmerksamkeit galt am Montag ganz der um 1295 gegründeten Königstadt Pilsen. Pilsen ist heute mit 168‘000 Einwohnern die viertgrösste Stadt in Tschechien. Rund um den Platz der Republik sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichbar. Mitten auf dem Platz der Republik steht die imposante, anfangs 16. Jahrhundert fertiggestellte Bartholomäus-Kathedrale. Der Turm der Kathedrale ist mit 102.60 m der höchste in ganz Tschechien. Direkt daneben steht die aus dem Jahre 1681 stammende Pestsäule. Der Stadtrundgang führte an historischen Gebäuden vorbei zur Stele „Thank you America“, der „America-Strasse“ entlang zum Westböhmischen Museum und Franziskaner-Kloster zurück auf den Platz der Republik. Empfehlenswert waren zudem der Besuch der neuen Synagoge sowie der Aufstieg auf die Aussichtsplattform der Kathedrale.

Nach dem Mittagessen hatten wir eine interessante Führung durch die Gebäude und der Keller der Brauerei Pilsner Urquell - selbstverständlich mit Degustation. Mit dem Nachtessen in einem Bierlokal in Pilsen beendeten wir den Tag in Pilsen.

Bartholomäus-Kathedrale - Markplatz - Eingang Pilsner Urquell

 

Am Dienstag war „Bäder-Tag“ angesagt. Zuerst fuhren wir mit dem Car nach

Karlsbad 

Diese Bäder-Stadt mit heute rund 50,000 Einwohnern gehört wohl weltweit zu den bekanntesten und traditionsreichsten Kurorten. Entlang an prächtigen Hotelbauten und historischen Gebäuden erreichten wir die Sprudel-Kolonnade, wo das mineralisierte Wasser mit 72 Grad 14 m hoch sprudelt. Gleich Nebenan war auch die alte Marktkolonnade, die aus Holz und im Schweizer-Stil gebaut wurde, einen Besuch wert. Natürlich konnte man dieses gesunde Wasser auch trinken (brhhh)! Weiter gings am Nachmittag nach

Marienbad. 

Nachweislich stammen die ersten Akten dieser Stadt aus dem 12. Jhdt. Seine Blüte erlebte Marienbad im 19. Jahrhundert mit einer ganzen Reihe von illustren Gästen (u.a. Goethe, Wagner, Edward VII von England und Kaiser Franz Joseph I.). Die seit  1989 getätigten Renovationen werten das Stadtbild in positivem Sinne auf. So erstrahlen u.a. der Park, die kleine Kolonnade und viele andere Gebäude in neuem Glanz.

Auf dem Rückweg nach Pilsen machten wir bei der Kleinbrauerei Chodovar in Chodova Plana halt. In ihrem einmaligen Felsenkeller genossen wir ein mundendes Nachtessen.

altes Bad Karlsbad - Marienbad kleine Kolonnade - Prost im Felsenkeller

 

Weiter ging unsere Reise am Mittwoch in Richtung Budweis. Unterwegs besuchten wir das im 13. Jhdt. erstmals erwähnte neugotische Schloss

Orlik

Nach dem Verfall wurde dieses 1514 durch Christoph von Schwanberg wieder aufgebaut und vom 17. - 19. Jhdt. durch die Familien von Schwarzenberg erweitert und erneuert. Die anschliessende Schiff-Fahrt auf dem 68 km langen Orlik-Stausee führte uns - nach einer kurzen Mittagspause - Richtung

Pisek

Bekannt ist dieses Städtchen vor allem durch die aus dem 13. Jhdt. stammende älteste steinerne Brücke in Tschechien. Einst gehörte die Stadt dank des Goldrausches zu den mächtigsten im alten Königreich. Nach der gemütlichen Besichtigung des Städtchens fuhren wir weiter zu unserem Park-Hotel in Hluboka bei Budweis, wo uns ein ausgezeichnetes Nachtessen erwartete.

 

Schloss Orlik - Steinerne Brücke Pisek - Rathaus Pisek

 

Eines der bekanntesten und schönsten Schlösser in ganz Tschechien

Hluboka 

besuchten wir am 5. Tag unserer Reise. Während ein Teil der Gruppe sich mit dem „Bähnli“ zum Schloss führen liess, liessen es sich andere nicht nehmen, zu Fuss durch Wald und Park ans Ziel zu gelangen. Das Schloss selbst hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: besiedelt wurde das Gebiet bereits in der älteren Bronce-Zeit, eine erste Burg entstand im 13. Jhdt. 1563 wurden die ehemals gotischen Gebäude in ein Renaissance-Schloss umgebaut. 1661 ging die ganze Schlossanlage an die Schwarzenberger. Anfangs 18. Jhdt. wurde das Schloss in den Barock-Stil restauriert und später (1840-1871) umfassend nach dem Vorbild „Windsor“ zu einem prachtvollen Schloss im Stil der Neugotik umgebaut. Prachtvoll sind auch die verschiedenen Räume im Innern.

 

Am Nachmittag besuchten wir die König-Stadt

Budweis 

mit dem wohl grössten Marktplatz in Europa. Den Marktplatz säumen wunderschöne Barockhäuser mit Arkadengängen. Bemerkenswert ist das Rathaus, das zu den schönsten Gebäuden Tschechiens gehört. Empfehlenswert war auch ein Aufstieg auf sagenumworbenen „Schwarzen Turm" mit der herrlichen Aussicht auf die Stadt. Den Tag in Budweis beendeten wir mit dem Nachtessen im berühmten Restaurant Masné Kramy.

 

Schloss Hluboka - Blick vom "Schwarzen Turm" auf den Marktplatz Budweis mit Rathaus - am Marktplatz

 

Richtig unterwegs im Böhmerwald waren wir am Freitag. Die Rundfahrt ging durch den Nationalpark nach Krumau und Holasovice. In

Krumau

besichtigten wir die unter Unesco-Schutz stehende Schlossanlage und die Altstadt und besuchten zudem den Markt. 

Holasovice

ist ein böhmisches Dorf, das dank seines Dorfbildes 1997 ebenfalls im Denkmalverzeichnis des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wurde. Mittagessen war dazwischen im Restaurant Terasou am Lipno-Stausee.

Blick auf Krumlov - und durch die Schlossmauer - Holasovice

 

Im östlichen Teil von Südböhmen waren wir am Samstag zu Gast. Den ersten Aufenthalt hatten wir in

Neuhaus  

einer Stadt in Böhmen unmittelbar an der Grenze zu Mähren. Die Geschichte der Stadt ist vielfältig. Erste bekannte Daten kommen aus dem 10. Jhdt. Bekannt ist sie heute auch durch die grösste mechanische Weihnachtskrippe und die einmalige Schlossanlage. Weiter gings am Nachmittag nach

Wittingau  

Die mittelalterliche Stadt Wittingau (Třeboň) liegt in der typisch malerischen Landschaft Südböhmens und wird dank dem grossen Wasserquellen-Reichtum oft als „Stadt der Teiche“ bezeichnet. Sie ist für seine jahrhundertelangen Traditionen der Fischerei und Fischzucht berühmt. Im Jahre 1660 wurde das Geschlecht Schwarzenberg zum Besitzer des Gutes von Třeboň. Die Stadt wird häufig von Touristen besucht. Ihren Sitz hat hier die Bierbrauerei Regent, die mit ihrem Gründungsjahr 1379 zu den ältesten Bierbrauereien der Welt gehört. Zurück im Park-Hotel genossen wir noch einmal ein feines Nachtessen mit anschliessender Böhmischer Unterhaltungsmusik.

 

Neuhaus - Weihnachtskrippe Neuhaus - Wittingau 

 

Packen hiess es am Sonntag-Morgen. Die Rückreise führte uns über Landshut - Bregenz in die heimatlichen Gefilde.  

 

Dank 

Die ganze Reisegruppe dankt Silvia Grossenbacher und Karl Tschuppert für die Organisation dieser interessanten und gemütlichen Reise nach Tschechien. Viele Sehenswürdigkeiten konnten wir im Verlaufe der Woche besichtigen. Einschliessen in diesen Dank möchten wir natürlich auch unseren fachkundigen Chauffeur Roger sowie den örtlichen Reiseleiter Tomas Kobr, der uns die ganze Woche begleitete.

 

18.11.2015 / Werner Burgener

 

unsere Reisegesellschaft